Sehr oft stoßen wir bei unseren Projekten auf Aussagen wie die obige. Mal ist es der Neffe (seines Zeichens Meister des Gamepads), der preiswerte Nearshoring-Dienstleister oder ähnliche Ideen.

Nichts gegen den Neffen, der kann bestimmt gut was in seinem Fachgebiet. Die Softwareentwickler aus anderen Ländern sind natürlich meistens auch gut ausgebildet und top motiviert. Leider treffen wir aber im Segment „Hauptsache billig” sehr, sehr oft auf miserabel zusammengeschusterte Software. Die geht aufgrund mangelnder Kommunikation auch noch völlig am Bedarf vorbei. Und viel zu häufig kommen die Aspekte der Benutzerfreundlichkeit völlig zu kurz. Davon ab gibt es noch Unmengen an Bugs, die zu beheben ewig dauert.

Mein Background als Softwareentwickler hat mich in vielen Projekten so einige harte Lektionen lernen lassen. Dann hat man halt einfach mal schnell das bisschen Code für den Kunden zusammen gehackt, weil ja kein Budget für ordentliches Arbeiten da ist. Und dann hat man nochmal mindestens soviel Zeit (oft mehr) reingesteckt, um verschiedene, merkwürdige Bugs zu beheben. Schlechte Laune von Chef und Kunde gabs gratis obendrauf.

Es führt kein Weg daran vorbei: Nur Software, die nach professionellen Standards wie “Clean Code” und “SOLID Principles” entwickelt wird sowie durch ein gerütteltes Maß an automatisierten Tests schon vor Fertigstellung auf (weitgehende) Fehlerfreiheit geprüft wird, kann überhaupt das Versprechen erfüllen, für den geplanten Zweck geeignet zu sein.

Das Mehr an Zeit- und Entwicklungsaufwand vorab holt man dafür hinten raus im alltäglichen Betrieb immer wieder rein. Nämlich wenn die Software tut, was sie soll und nicht die Benutzer mit ständigen unverständlichen Fehlermeldungen und anderen Problemen von der Arbeit abhält.

Wie sind deine Erfahrungen mit Bugs?